Baustelleninspektion mit Drohne
Baustelleninspektion mit Drohne – Planung, Ablauf, Sicherheit
Briefing & Ziele: Anwendungsfall festlegen (Dokumentation, Mängelcheck, Volumen/Orthofoto, Fortschritt), Bild-/Videoformate definieren, Flugrouten (Top-Down, Orbit, Waypoints) und Intervall (z. B. wöchentlich) planen.
- Standort & Umfeld: Lage prüfen (Kran-/Gerüstbereiche, Leitungen, Zufahrten, Personenverkehr). Start-/Landezone festlegen, Absperrung und Beobachter einplanen.
- Technik: Drohne mit Gimbal, hochauflösender Foto-/Videokamera; für Vermessung optional RTK/PPK und Bodenpasspunkte. ND-Filter für konstante Shutterzeiten.
- Sicherheitskonzept: Mindestabstände zu Personen/Anlagen, Notprozeduren (RTH, Abbruch), Wind- und Wetterlimits, Redundanz (Akkus/Ersatzdrohne). Kurze Sicherheitsunterweisung fürs Baustellenpersonal.
- Tagesablauf: Site-Check → Sicherheits- und Funkprüfung → Testflug → Missionsflüge (vorgeplante Routen) → Zusatzshots (Detail/Mängel) → Daten-Backup vor Ort.
- Ergebnisse & Nutzen: Bildserien/Timelapse, 4K/5K-Video, Orthofoto/True-Ortho, 2D-/3D-Modelle, Volumen/Flächen, Zustands- und Mängeldokumentation – als Grundlage für Bauleitung, Nachunternehmer und Dokumentation.
Praxis-Tipp: Wiederholbare Perspektiven (gleiche Flughöhe/Route) sichern vergleichbare Fortschrittsberichte; Waypoint-Missionen speichern.
Recht, Genehmigungen & Datenschutz
Einsatzrahmen: Vorab die örtlichen Flugregeln, etwaige Flugbeschränkungsgebiete und Baustellenauflagen prüfen. Zustimmungen der Grundstücks-/Projektverantwortlichen einholen; Versicherungsnachweis bereithalten.
- Betrieb & Qualifikation: Pilot mit gültiger Qualifikation; Betriebsgrenzen der Drohne beachten (Gewicht, Sichtflug, Mindestabstände).
- Personen & Datenschutz: Personenüberflug vermeiden; Bereiche absperren oder fernhalten. Kennzeichen/Gesichter bei Bedarf unkenntlich machen; nur erforderliche Daten erfassen und zweckgebunden speichern.
- Sonderfälle: Nähe zu Bahntrassen, Straßen, Wasserwegen oder sensiblen Objekten kann zusätzliche Freigaben erfordern. Auflagen (Höhe/Zeiten) in den Flugplan integrieren.
- Baustellenkoordination: Flüge mit der Bauleitung abstimmen (Kranbewegungen, Hebezeuge, Betonagezeiten). Funkkanäle/Störungen prüfen, NOTAM-/Baustelleninfos beachten.
Dokumentation: Flugbuch, Checklisten (Pre-/Post-Flight), Risikobewertung, Lageplan mit Flugkorridoren, Freigaben/Einverständnisse, Übergabeprotokoll der Daten.
Lieferumfang, Qualität & Checklisten
Lieferumfang (Beispiele):
- Fotos: RAW/JPEG, Serien aus festen Standpunkten (Progress), Detailshots für Mängel; optional georeferenziert.
- Video: 4K/5K Log/Flat für Grading, ruhige Gimbal-Fahrten (Orbit/Reveal/Top-Down); optional kurzer Schnitt/Teaser.
- Vermessung: Orthofoto/True-Ortho (cm/px), 2D-/3D-Modell (OBJ/PLY/LAZ), Volumen-/Flächenauswertung (Bericht/PDF), Vergleich zu Vorperioden.
- Übergabe & Struktur: Saubere Ordnerstruktur (Datum_Gewerk), Metadaten, Dateibenennungen, Vorschaubilder, kurzer Befundbericht.
Qualitätskriterien: Schärfe und saubere Belichtung, konsistente Flughöhen und Überlappungen (für Ortho/3D), vibrationsfreie Stabilisierung, reproduzierbare Kamerawinkel, korrekte Georeferenzierung.
Checkliste vor dem Flug:
- Ziele & Motivliste abgestimmt (z. B. 6–10 Kernperspektiven)?
- Lageplan mit Flugrouten, Start-/Landezone, Sperrbereichen vorhanden?
- Freigaben/Versicherung/Qualifikation geprüft, Ansprechpartner vor Ort benannt?
- Wetterfenster/Windlimits und Ersatztermin geklärt, Kran-/Hebezeugbewegungen abgestimmt?
- Akkus geladen, Speichermedien/Backup, Kalibrierung/Kompass-Check erledigt?
- Datenschutz: Personenbereiche minimiert, Unkenntlichmachung vorgesehen?
Checkliste nach dem Flug: Sichtung, Datensicherung (2-fach), Grundoptimierung (Belichtung/Weißabgleich), Bericht/Markierungen (Mängel/Progress), strukturierte Übergabe.
Kurzfazit: Mit klarem Briefing, sicherem Flugkonzept und definierten Datenpaketen liefern Drohneninspektionen belastbare Ergebnisse – schnell, vergleichbar und sicher in den Baustellenablauf integrierbar.