Drohnenvermessung

Drohnenvermessung – Grundlagen & Ergebnisse

Einsatzfelder: Bau-/Erdbaustellen, Deponien/Abgrabungen, Leitungs- und Trassenbau, Bestandsaufnahmen, Schadens-/Setzungsanalysen, Geländemodelle und Massenberechnungen.

  • Datenprodukte: Orthofoto/True-Ortho (GeoTIFF), dichte Punktwolke (LAZ/PLY), DSM/DTM (Raster), 3D-Mesh (OBJ), Konturlinien (DXF), Flächen-/Volumenreports (PDF/CSV).
  • Genauigkeit: Abhängig von GSD (Bodenauflösung), Optik, Überlappung, RTK/PPK und/oder Ground Control Points (GCP). Praxisziele: Lagefehler im cm-Bereich, Höhengenauigkeit im niedrigen cm–dm-Bereich – je nach Setup.
  • GSD & Flughöhe: Größere Flughöhen = höhere Flächenleistung, aber gröberes GSD. Für Details 1–3 cm/px anstreben; für Volumen/Übersichten 3–5 cm/px oft ausreichend.
  • Überlappung (Fotoflug): Frontüberlappung typ. 75–85 %, Seitenüberlappung 60–75 % (mehr bei homogenen Flächen/Vegetation).
  • Georeferenz: RTK/PPK erhöht Absolutgenauigkeit; GCP stabilisieren das Modell und dienen der unabhängigen Kontrolle (Checkpunkte).

Planung & Durchführung – Schritt für Schritt

1) Ziel & Gebiet definieren: Welche Genauigkeit/GSD? Welche Ergebnisse (Orthofoto, Volumen, DTM)? Gebietsgrenzen, Sperrzonen, Hindernisse und Sicherheitskorridore festlegen.

2) Flugplanung: Rastermission (Top-Down) mit konstanter Höhe; bei Fassaden/Geländekanten ergänzend Oblique-Bahnen. Flughöhe aus gewünschtem GSD ableiten; Überlappungen je Untergrund wählen. Wind-/Wetterfenster und Sonnenstand berücksichtigen.

3) Georeferenzierung: RTK/PPK aktivieren (Basis/Netz prüfen). GCP gleichmäßig verteilen (Rand/Innen, Höhenstaffelung); präzise einmessen. Zusätzliche Checkpunkte für unabhängige Genauigkeitsprüfung anlegen.

4) Kamera & Setup: Feste Belichtung/ISO/Weißabgleich, Fokus/Hyperfokal prüfen, Verschlusszeit kurz genug (Bewegungsunschärfe). RAW+JPG optional; ND-Filter bei viel Licht.

5) Durchführung vor Ort: Site-Check, Sicherheitseinweisung, Testfoto/-flug, dann Missionsflug(e). Konsistente Bahnen/Geschwindigkeit, Überlappung kontrollieren, kritische Zonen ggf. nachfliegen. Direktes Doppel-Backup der Daten.

6) Verarbeitung (Photogrammetrie): Bilder sichten (Unschärfe/Glare aussortieren), Kameraparameter prüfen, Bündelblockausgleich, dichte Punktwolke, DSM/DTM, Orthofoto/True-Ortho, 3D-Mesh. GCP/Checkpunkte strikt trennen und dokumentieren.

7) Auswertung & Reporting: Flächen/Volumen, Höhenprofile, Konturlinien, Änderungsanalysen (Vergleich zu Vorperioden). Ergebnisse mit Kartenübersicht, Maßstab und Qualitätskennwerten bereitstellen.

Qualität, Genauigkeit & Übergabe

Qualitätssicherung:

  • GCP-/Checkpunkt-Statistik: RMSE Lage/Höhe, maximale Abweichungen, Anzahl/Verteilung dokumentieren.
  • Konsistenzprüfungen: Visuelle Prüfung (Kanten, Brüche, Schattenbereiche), Punktwolken-Dichte, Artefakte (Glanz/Vegetation) markieren und ggf. neu rechnen.
  • Metadaten: Flugdatum/-zeit, Wetter, GSD, Überlappung, Kamera/Optik, RTK/PPK-Status, GCP-Protokoll, Softwarestände.

Typische Fehler & Gegenmaßnahmen:

  • Zu geringe Überlappung → Raster dichter planen, Flughöhe anpassen.
  • Unschärfe/Bewegung → kürzere Verschlusszeit, langsamer fliegen, Windlimits beachten.
  • Höhenversatz/Drift → RTK/PPK prüfen, GCP ergänzen, Checkpunkte auswerten.
  • Reflexionen/Glare (Wasser, Metall) → andere Tageszeit/Belichtung, Oblique ergänzen.
  • Vegetation/Steilhänge → höhere Überlappung/Obliques, zusätzliche Bodenpunkte.

Übergabeformate & Struktur: Orthofoto (GeoTIFF, projiziert), DSM/DTM (GeoTIFF), Punktwolke (LAZ/PLY), 3D (OBJ), Vektorlayer (DXF/GeoPackage), Reports (PDF/CSV). Ordnerstruktur nach Datum_Projekt_Gebiet, Legenden, Koordinatensystem und Maßstäbe beilegen.

Kurzfazit: Definiertes Ziel, passende Flug-/Kamera-Parameter, stabile Georeferenz (RTK/PPK+GCP) und transparente Qualitätskennwerte sind der Schlüssel zu belastbaren Vermessungsergebnissen aus der Drohne – reproduzierbar und projektfähig.

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