Solaranlagen Drohneninspektion

Solaranlagen-Drohneninspektion – Planung, Sicherheit, Qualität

Briefing & Zielbild: Anlagenart (Dach/ Freifläche), Modultypen, String-/Wechselrichter-Topologie, gewünschte Ergebnisse (z. B. Hotspot-Suche, Stringausfälle, mechanische Schäden) definieren. Übergabeformate (Bilder, Bericht, Geo-Referenz) festlegen.

  • Sicherheit & Umfeld: Start-/Landezone, Personen- und Verkehrsbereiche, Leitungen/Antennen, Wind- und Wettergrenzen. Sperrbereiche abstecken, Beobachter:in einplanen.
  • Flugprofile: Top-Down rasterförmig für Vollabdeckung; Oblique (schräg) für Rahmen/Anschlüsse; niedrige, konstante Geschwindigkeit und definierte Bahnen.
  • Kamera-Setup RGB: Hohe Auflösung, fester Weißabgleich, konstante Belichtungsparameter; ND-Filter für gleichmäßige Shutterzeiten.
  • Kamera-Setup Thermografie: Radiometrische Kamera, Emissionsgrad passend zum Glas, gleiche Höhe/Abstand je Bahn, Sonne/Rückstrahlung beachten.
  • Kennzeichnung/Geodaten: Bild-Geo-Tags, Bahn-IDs und Modul-/String-Referenzen für eindeutige Fundstellen im Bericht.

Qualitätskriterien: Lückenlose Flächenabdeckung, reproduzierbare Flughöhen/Winkel, vibrationsfreie Gimbal-Fahrten, konsistente Farbtemperatur; bei Thermal geringe Reflektionen, stabile Irradiation.

Datenprodukte & Auswertung – RGB, Thermografie, 3D

RGB-Visuell (Standard): Risse, gebrochene Zellen/Gläser, delaminierte Bereiche, Hot-Spot-Indizien (Verfärbungen), lose Stecker, Zugentlastungen, Kabelführung, Rahmen-/Klemmschäden, Verschattung/Soiling, Fremdkörper.

  • Thermografie (radiometrisch): Lokale Erwärmungen (Zell-/Teilzellausfälle), Bypass-Diodenaktivität, String-/Teilstringausfälle (Muster), Kontakt-/Übergangswiderstände. Betriebsbedingungen: Einstrahlung typ. ≥ 700 W/m², Temperaturdifferenz Modul/Luft ≥ 10 K, geringe Windgeschwindigkeit, kurze Vorheizphase unter Last.
  • Orthofoto/True-Ortho & 2D-Lageplan: Georeferenzierte Übersicht mit Modulraster, Stringwegen und markierten Fundstellen (Hotspots/Defekte als Layer).
  • 3D/Punktwolke (optional): Bauteilhöhen, Verschattungsanalyse, Gefälle/Setzungen bei großen Dach-/Freiflächenanlagen.
  • Bericht & Tickets: Befundliste mit Priorität, Foto-/Thermal-Thumbnail, Koordinaten/Modul-ID, Fehlerbild, Handlungsempfehlung (z. B. Reinigung, Klemmen prüfen, Modul tauschen), Re-Check-Flag.

Fehlerbilder (Auszug): Zell-/Teilzelldefekte, PID/MID-Indizien, Mikrorisse, Hotspots, fehlerhafte Klemmen/Kabel, lockere Stecker, Verschattung durch Vegetation, Soiling-Zonen, Rahmenkontakt/Hot-Edge, Delamination, gebrochene Scheiben.

Ablauf & Checklisten – vor Ort effizient

Standardablauf: Site-Check & Sicherheitsunterweisung → Missionsplanung (Raster/Waypoints) → Testflug → RGB-Raster → Thermografie-Raster → Detailshots → Doppeltes Daten-Backup → Vorprüfung & Markierung → Bericht/Übergabe.

  • Vor dem Flug: Ziel/Scope geklärt? Anlagen-/Stringplan vorhanden? Start-/Landezone, Sperrbereiche, Kran/Gerüst geprüft? Wetter/Irradiation ok? Akkus/SDs/Firmware i. O.? Emissionsgrad/Reflexionstest (Thermal) durchgeführt?
  • Während des Flugs: Konstante Höhe/Geschwindigkeit, Bahnen überlappend, Shot-Liste abarbeiten, Thermaldaten radiometrisch speichern, Auffälligkeiten als POI taggen.
  • Nach dem Flug: 2-fach Datensicherung, Integritätscheck, Quick-Review (Top 10 Befunde), Berichtsskelett mit Kartenlayern anlegen, offene Punkte/Follow-up definieren.

Übergabeinhalte: Georeferenziertes Orthofoto (GeoTIFF), RGB- und thermale Befundbilder, Befundliste (CSV/PDF) mit Koordinaten/Modul-IDs, Kartenansicht (Web-/PDF), optional 3D-Viewer-Paket.

Kurzfazit: Mit klaren Betriebsbedingungen, reproduzierbaren Flugprofilen und radiometrischer Auswertung liefert die Drohneninspektion von PV-Anlagen schnelle, nachvollziehbare Befunde – als belastbare Grundlage für Wartung, Fehlerbehebung und Performance.

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